Der Klimawandel in Bayern

Bisherige Veränderungen

Langzeitmessungen bestätigen, dass sich das Klima in Bayern in den vergangenen 70 Jahren bereits deutlich verändert hat. Der Klimabarcode für Bayern verbildlicht die Entwicklung:

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Warming Stripes 1881–2021 für Oberbayern (Ein Jahr ist je nach mittlerer Temperatur mit einem farbigen Strich – von dunkelblau (kalt) über hellblau und hellrot bis dunkelrot (warm) – abgebildet.)

Für das südbayerische Hügelland gibt das Landesamt für Umweltschutz in Bayern (LfU) im Vergleich zum Bezugsraum 1971-2000 eine Temperaturzunahme von 2,0°C an.

 

Prognosen bis zum Jahr 2100

Die Klimasimulationen zeigen einen weiteren Anstieg der Jahresmitteltemperatur. Die beiden Szenarien mit und ohne Klimaschutz unterscheiden sich besonders ab Mitte des Jahrhunderts: Bei einem ungeminderten Treibhausgasausstoß würde die Temperatur immer stärker ansteigen. 

Wenn wir so weiter machen wie bisher prognostiziert das Landesamt für Umweltschutz (LfU) für das südbayerische Hügelland eine Temperaturerhöhung von bis zu 5,5°C bis zum Ende des Jahrhunderts. Besonders warme Jahre wie 2018 würden dann regelmäßig auftreten. Hinzu kämen extrem warme Jahre, wie sie Bayern bisher noch nicht erlebt hat. Wenn wir aber wirksame Maßnahmen ergreifen, können wir die Temperaturerhöhung auf unter 2°C begrenzen (siehe folgende Grafiken des LfU):

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Mit zunehmender Erwärmung steigt das Risiko eines klimatischen Dominoeffekts: Es könnten Prozesse einsetzen, die die Erderhitzung massiv beschleunigen würden. Dazu gehört etwa das Abschmelzen des Grönlandeises oder ein mögliches Vertrocknen des Amazonas-Regenwaldes. Das Klimasystem wäre dann selbst mit drastischem Klimaschutz nicht mehr kontrollierbar. Auch um solche Dominoeffekte möglichst zu verhindern, hat sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst auf unter 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Das mag nach einem kleinen Unterschied klingen, doch die Folgen sind weitreichend: Korallenriffe könnten zum Beispiel bei zusätzlichen 1,5 °C noch erhalten bleiben, aber nicht mehr bei plus 2 °C.